Das MBT Berlin:
im Zeitverlauf
Das MBT blickt mittlerweile auf über 20 Jahre Beratungsarbeit in Berlin zurück. Die wichtigsten Meilensteine und Highlights fassen wir hier für Sie zusammen.
Die Geschichte des MBT im Überblick
- 2001: Gründung MBT Ostkreuz
- 2006: Begleitung des Moscheebaukonflikts in Pankow und Entwicklung des Konzepts Community Communication
- 2011 – 2014: Projekt „Vielfalt gestaltet Grundschule“
- 2013: Längerfristiger Nachbar:innenschaftsdialog zur Einrichtung der Geflüchtetenunterkunft in Marzahn-Hellersdorf
- 2016: Projekt „Polizei und Vielfalt“
- 2016: Neuer Name: MBT Berlin
- 2017/2018: Veranstaltungsreihe und Fachtag „Ankommen und gestalten“
- 2018: Biografische Erzählsalons im Projekt „Erzählt & Zugehört“
- 2019: Entwicklung von Gesprächsankern (Broschüre)
- 2020/2021: Projekt „Mauerwerk“ zusammen mit der Jugendstrafanstalt Berlin (JSA)
- 2021: 20 Jahre MBT
Die Stationen im Detail
2001 – 2005: von Ostberlin zu ganz Berlin
Im Jahr 2001 wird das MBT, damals noch unter dem Namen „Ostkreuz – Netzwerke gegen Rechts“, im Rahmen des Bundesprogramms CIVITAS gegründet. In den ersten Jahren konzentriert sich die Arbeit auf präventive Maßnahmen gegen Rechtsextremismus und Demokratiefeindlichkeit in Ostberlin.
Das Tätigkeitsfeld wird auf den ganzen Berliner Raum erweitert und im Fokus der Arbeit stehen zunehmend Phänomene Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF) und damit zusammenhängende Konfliktlagen im Sozialraum.
2006 – 2011: „Community Communication“ als Konzept entsteht
Das Konzept der Community Communication, einer sozialräumlich angebundenen Konfliktmoderation, entsteht vor dem Hintergrund eines Konflikts im Rahmen des geplanten Baus einer Moschee in Ostberlin.
Ab 2007 entwickelt das MBT in Anlehnung an Ansätze des Diversity Managements neue Konzepte für Jugend- und Bildungseinrichtungen. Unter dem Titel „Vielfalt gestaltet“ werden in Schulen, Jugendfreizeitstätten und Bildungseinrichtungen Veranstaltungen zur Berufsorientierung durchgeführt. Als flankierende Präventionsmaßnahme begleitet das MBT zudem interreligiöse Dialoge zur Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Fragen.
Seit 2009 fungiert das MBT Berlin als Erstkontaktstelle des Berliner Beratungsnetzwerkes für Demokratieentwicklung gegen Rechtsextremismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.
2012 – 2016: von Einzelangeboten hin zu Prozessen
Mit den weiter steigenden Zahlen der in Deutschland neu ankommenden Asylsuchenden steigt auch der Bedarf an Kommunikationskonzepten und Moderationsleistungen, um Vorurteilen und der Ablehnung von Flüchtlingen wirksam zu begegnen. Das Konzept Community Communication wird vor dem Hintergrund der Erfahrungen bei der Einrichtung einer Geflüchtetenunterkunft im Bezirk Marzahn-Hellersdorf erneut erprobt, verfeinert und professionalisiert.
2014 wird als Reaktion auf die Empfehlungen des parlamentarischen „NSU-Untersuchungsausschusses“ eine Kooperation mit der Berliner Polizeiakademie (damals noch Polizeischule Berlin) vereinbart. Aus dieser Kooperation geht 2016-2017 eine weitere Kooperation mit dem Diversity-Büro der Berliner Polizei hervor. Mit dem Projekt „Polizei und Vielfalt“ können 16 Polizeidienststellen bei der Reflexion über den internen und externen Umgang mit Vielfalt und Verschiedenheit fachlich von uns begleitet werden.
MBT Berlin: 2016 gibt sich das MBT seinen heutigen Namen und ersetzt „Ostkreuz“ durch „Berlin“, um die Zuständigkeit für das gesamte Berliner Stadtgebiet zu untermauern und Missverständnisse über den Standort und den Wirkungsbereich des MBT zu vermeiden.
Seit 2016 berät das MBT Berlin Haupt- und Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit dazu, wie Herausforderungen in den verschiedenen Phasen des Ankommens und der Integration gemeistert werden können. Der Fokus liegt hierbei auf vorurteils- und wertebasierten Konflikten und Normvorstellungen sowohl unter Flüchtlingen als auch zwischen Aufnahmegesellschaft und Neuzugewanderten.
2017 – 2019
Das Projekt „Erzählt und Zugehört! Lebensgeschichten im Dialog“ greift 2017 einen biografischen Ansatz auf: In mehreren Workshops und Erzählsalons, die in Kooperation mit einem lokalen Partner durchgeführt werden, steht die nachholende Anerkennung von Menschen mit Migrationsgeschichte im Fokus. Zunächst konzentriert sich das Projekt auf Teilnehmende in Marzahn-Hellersdorf.
Mit dem Fachtag im November 2018 unter dem Titel „Ankommen und Gestalten – Beteiligung von Neuzugewanderten in Berlin“ bietet das MBT einen Rahmen für den Erfahrungstransfer und die Vernetzung von Praktiker:innen aus der Flüchtlingsarbeit. Das MBT erreichen außerdem viele Anfragen zum Umgang mit diskriminierenden und demokratiefeindlichen Äußerungen. Zum unterstützenden Umgang werden „Gesprächsanker“ als Poster und Broschüre mit Strategien, Methoden und Erläuterungen veröffentlicht.
2020 – 2022: mobil und digital
Corona stellt auch das Team vom MBT vor neue Herausforderungen. Um auf die neuen Bedarfe zu reagieren, übersetzen wir unsere Angebote in digitale Formate. Die Auswirkungen der Corona-Krise finden auch inhaltlich Eingang in unserer Broschüre zu Verschwörungserzählungen.
Im Jahre 2020 feiert das MBT das 20-jährige Jubiläum und schaut nochmal zurück: Welche Erfahrungen wurden gesammelt? Wie hat sich die Expertise verändert? Wie hat sich das Profil der Mobilen Beratung geschärft? Nachzuhören in unserer Podcast-Folge „20 Jahre MBT Berlin“.
Auch nach 20 Jahren bleibt der Auftrag des MBT Berlin bestehen: Fragen des demokratischen Zusammenlebens immer wieder neu zu stellen und situationsgerecht zu beraten.